Verkalkung der Rotatorenmanschette
Wichtige Informationen auf einen Blick
ANATOMIE
In den Sehnen der Rotatorenmanschette kann es zu Kalkablagerungen kommen. Insbesondere die Supraspinatussehne ist hiervon betroffen. Die Ursache für die Kalkbildung ist abschließend nicht geklärt.
Es kommt zur Ablagerung von Calciumsalzen im Faser-Knorpelgewebe, welches sich in der Sehne befindet. Diese Ablagerungen sind kreideartig und verflüssigen sich zu einer Zahnpasta-ähnlichen Konsistenz.
KRANKHEITSBILD
Dieses ähnelt sehr dem Impingementsyndrom. Es kommt zu Schmerzen sowohl bei der Seithebung des Armes aber auch zu Ruheschmerzen, welche insbesondere nachts auftreten können.
Behandlungsablauf - Verkalkung Rotatorenmanschette
Diagnostik
Neben der klinischen Untersuchung erfolgt ein Röntgenbild und eine Ultraschalluntersuchung.
Therapie
Die Richtlinien der Therapie entsprechen denen der Behandlung des Impingementsyndroms.
- Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten, z.B. Ibuprofen und Diclofenac
- Injektionen von Corticoiden und/oder Hyaluronsäure in den Schleimbeutel unter dem Schulterdach
- Krankengymnastik, akut in Verbindung mit Kälte und im chronischen Stadium mit Wärmeapplikation
- Hilfreich ist auch die Akupunktur zur Stimulation der entzündungshemmenden Akupunkturpunkte
Vermeidung von Überkopftätigkeiten, insbesondere Sportarten wie Tennis, Volleyball etc.
- Zusätzlich kann je nach Größe und Stadium des Kalkdepots die Stoßwellentherapie eingesetzt werden. Diese ist in der Lage, die Fresszellen des Körpers zu aktivieren und den Kalk abzubauen.
Operative Therapie
Bei chronischen, konservativ ausbehandelten Beschwerden ist die Schlüssellochoperation (Arthroskopie) indiziert. Hierbei wird das Kalkdepot unter Sicht eröffnet und ausgelöffelt.
Ein chronisch entzündlicher Schleimbeutel wird ebenfalls entfernt. Sollte zusätzlich eine Enge des knöchernen Kanals bestehen, so wird diese arthroskopisch mit behandelt.
Nachbehandlung
Eine Ruhigstellung ist nicht notwendig.
Der Arm soll für mindestens zwei Wochen geschont werden. Insbesondere Überkopftätigkeiten müssen vermieden werden.
Für 14 Tage ist die Einnahme eines entzündungs- und schmerzhemmenden Medikamentes (z.B. Ibuprofen 600, 3×1 nach dem Essen) zu empfehlen.
Die Krankengymnastik sollte nach der ersten Woche beginnen, zunächst passiv, anschließend zunehmend assistiert innerhalb der Schmerzgrenzen in allen Bewegungsrichtungen.
Während der Krankengymnastik aber auch zu Hause sollten in den ersten drei Wochen dreimal täglich für ca. zwanzig Minuten mit Eis gekühlt werden.
Ab inklusive der zweiten Woche kann individuell auf eine Wärmetherapie übergegangen werden.
Die Rehabilitation mit Geräten zur Kräftigung des Schultergürtels darf erst nach der 6. Postoperativen Woche begonnen werden.