Sattelgelenksarthrose
Wichtige Informationen auf einen Blick
ANATOMIE
Das Daumensattelgelenk ist für die Beweglichkeit des Daumens und die Funktion der Hand mit ihren vielschichtige Anforderungen und Greifformen von zentraler Bedeutung.
Das Sattelgelenk erlaubt den Daumen abzuspreizen und zu opponieren, wodurch überhaupt ein umgreifen von Gegenständen ermöglicht wird.
Arthrosen in diesem wohl am stärksten beanspruchten Gelenk der Hand sind häufig und meist idiopathisch bedingt, können aber auch entzündlich oder posttraumatisch auftreten.
Eine genetische Disposition spielt auch eine Rolle da Frauen 10 x häufiger betroffen sind als Männer.
Bei den posttraumatischen sind insbesondere die Gelenkbrüche des ersten Mittelhandknochens mit unzureichender Reposition von schlechter Prognose.
Behandlungsablauf - Sattelgelenksarthrose
Konservative Therapie
Als konservative Therapieverfahren kommen in erster Linie moderate Greif und Bewegungsübungen zum Teil im Handbad zur Anwendung.
Manualtherapeutische Traktionsbehandlungen können im chronischen schmerzarmen Stadium die Beweglichkeit über einen langen Zeitraum erhalten.
Im akuten Stadium können lokale Infiltrationen mit und ohne Steroidzusatz zu einer Kompensation führen.
Vorübergehende Ruhigstellungen in einer Sattelgelenksorthese oder einem individuellen Tapeverband kann die Symptome ebenfalls lindern.
Die Injektion arthroprotektiver Substanzen kann im individuellen Fall indiziert sein, setzt aber einen Restknorpelbezug des Gelenkes voraus.
Über eine positive Beeinflussung der Beschwerden durch eine Magnetfeldbehandlung wird in Einzelfällen berichtet.
Anästhesie
Wir bevorzugen die Vollnarkose da der Eingriff je nach Ausprägung bis zu 60 Minuten dauern kann.
Eine axilläre Plexusanästhesie ist prinzipiell auch möglich.
Die Operation kann unter Berücksichtigung ggf. weiterer Zusatzerkrankungen ambulant oder stationär erfolgen.
OP-Verfahren
Die hälftige Sehne des speichenseitigen Handgelenkbeugers (FCR) wird durch den Knochen des MHK 1 geführt und mit sich selbst am Ansatz der Sehne vernäht.
Der weitere Sehnenstreifen wird dann in 8er Schlingen um die lange Daumenabspreizsehne (APL) geschlungen. Hierdurch entsteht eine sehr belastbare und flexible Aufhängung des Daumens.

Nachbehandlung
Postoperative Kühlung und strenge erhöhte Lagerung mit Schonung ist notwendig.
Eine Gipsschiene ist bei unserer OP-Technik nicht erforderlich.
Bis zum Fadenzug am 12. Tage reicht ein stabilisierender Verband der regelmäßig gewechselt wird.
Danach erfolgt die Freigabe zur Eigenbeübung. Bis zur 8 Wochen empfehlen wir die Anlage einer Daumenorthese zur Nacht.
Direkte Bewegungsübungen und Faustschlusstraining beginnt ab dem 2. postoperativen Tag und reduziert die oft eintretende Schwellneigung der Hand.
Bis zur vollständigen Rehabilitation und Kraftaufbau des Daumens kann es zwischen 3 und 6 Monate dauern.