Tenovaginitis stenosans de Quervain (TVS)
Anatomie

Meist chronisch rezidivierender bis subakuter Reizzustand der kurzen Daumenstrecksehne (EPB) und langen Daumenabspreizsehne (APL) im ersten Streckerfach des Handgelenkes.
Meist durch neue, ungewohnte oder verstärkte körperliche Belastung ausgelöst. Auch rheumatisch oder durch direkten Anprall nach Trauma möglich.
Im floriden Entzündungsstadium oft typisches Schneeballknirschen an den genannten Sehnen palpabel.
Die Umkreisung markiert das erste Streckerfach des Retinaculum extensorium. Hindurch verläuft der APL und EPB. Als anatomische Variation kann das Fach des APL gedoppelt angelegt sein und ist dann separat zu dekomprimieren.
Symptome
Konservative Therapie
Temporäre Ruhigstellung im Unterarmgips mit Daumeneinschluss, lokale Infiltrationen einmalig auch mit Steroidzusatz möglich.
Hierunter häufig Besserung der Beschwerden, bei Rezidiven Empfehlung zu Operation.
Op-Verfahren
Über eine bogenförmige Inzision wird das erste Streckerfach dargestellt und gespalten.
Der Ramus superficialis nervi radialis verläuft mit seinen Ästen direkt durchs Wundgebiet und ist sicher zu schonen.
Narbige Verwachsungen der Nervenäste können sonst hartnäckige Restbeschwerden verursachen.
Wir führen diese Operation daher immer mit Lupenbrille in Oberarmblutleere durch.
Anästhesie
Nachbehandlung
Ihr Orthopäde berät Sie gerne.
Termin in der orthopädischen Praxis vereinbaren.
Ringbandstenosen / Schnappfinger
Anatomie/ Symptome

Die Beugesehnen der Langfinger durchlaufen 4 Ringbänder, die zwischen Mittelhandköpfchen und Endglied angeordnet sind.
Das A1 Ringband am Mittelhandköpfchen stellt eine natürliche Engstelle für die Sehnen dar.
Kommt es durch entzündliche Veränderungen oder altersbedingter Degeneration der Sehne zu Schwellungen in diesem Bereich quillt die Sehne an und bleibt am A1 Ringband hängen.
Dies wird vom Patienten als Schnappen empfunden, welches bei weiterer Stenosierung bis zur festen Blockade mit fixiertem Schnappfinger führen kann.
Hier sind die Ringbandstrukturen der Finger dargestellt. Nur das A1 Ringband wird bei der Operation gespalten. Siehe Verlauf der roten Linie. Hierdurch wird die Ausbildung einer gefürchteten Bogensehne vermieden.
Konservative Therapie
Eine einmalige Steroidinjektion kann erwogen werden.
Die degenerierende Wirkung muss aber kritisch abgewogen werden. Sehnenrupturen nach Injektionen sind in der Literatur beschrieben.
Daher empfehlen wir primär die operative Dekompression des Ringbandes.
Op-Verfahren
Kleine quere Inzision in der Hohlhand über dem A1 Ringband, sichere Schonung der Gefäß-Nervenbündel für die Finger durch Hakenschutz.
Spaltung des Ringbandes und Kontrolle des Sehnengleitverhaltens, ggf. begleitende Sehnentrimmung und/oder partielle Tenosynovektomie notwendig.
Die Operation wird am Gelenkzentrum Rhein-Main in Oberarmblutleere und Lupenbrille ausgeführt, um maximale Sicherheit bieten zu können.
Anästhesie
Nachbehandlung
Fünf Tage elastischer Kompressionsverband, danach funktionelle Eigenübungen in der Regel ausreichend.
Keine Schonung oder Ruhigstellung des Fingers um eine Vernarbung und Verklebung der Sehnen im Wundgebiet zu verhindern.